Gabriele Murad-Michalkowski
Malerin, Grafikerin
Geb am 4.5.1877 im Schloss Littenschitz, Mähren (Litenčice, Tschechien) als Tochter von Oberst Eduard von Michalkowski 1
und Gabriele Podstatsky-Prussinowitz. Schwester von Emma von Machalkowski. Seit 1900 verheiratet mit dem Juristen und k.k. Ministerialbeamten Gaston Murad (1867–1936, Sohn des aus Wien stammenden türkischen Gesandten und Dramatikers Murad Efendi, ursprüngl. Franz von Werner), vier Kinder: Zdenka, Franz René, Anatol und Gabriele.
Gabriele von Michalkowski hatte im Elternhaus in Krems, wohin ihr Vater nach seiner Pensionierung gezogen war, Malunterricht beim dort ansässigen bekannten Maler Wilhelm Gause erhalten und stellte bereits 18-jährig ihr erstes Ölbild „Aus Feld und Wald“ im Wiener Künstlerhaus aus. Sie wurde als Landschafts- und Genremalerin sowie Lithografin und Grafikerin international bekannt. Besonders geschätzt waren ihre architektonischen Zeichnungen von Wien, Niederösterreich und Mähren, sowie ihre Interieur-Motive. Ihre Werke sind in diversen Museen und Sammlungen vertreten. Ab 1921 erlernte sie die Radiertechnik bei Maria Augustin. Besonders geschätzt als Zeichnerin, schuf sie neben Illustrationen Radierungen, Lithographen und Exlibris. Ausstellungsbeteiligung in Wien, München, Berlin, Hamburg, Petersburg.
Gabriele Murad-Michalkowski setzte sich für die Sichtbarmachung von Frauenkunst ein. Sie war Gründungsmitglied und Vize-Präsidentin (1923–1928) der „Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs“ (VBKÖ). Das Ziel der neuen Vereinigung war, die Arbeiten ihrer Mitglieder zu präsentieren und dadurch das Interesse an künstlerisch tätigen Frauen zu heben.
Nach dem „Anschluss“ Österreichs, als der VBKÖ zur „Vereinigung Bildender Künstlerinnen der Reichsgaue der Ostmark im Großdeutschen Reich“ umgewandelt wurde, blieb Gabriele Murad-Michalkowski Mitglied und beteiligte sich an Ausstellungen. Gabriele Murad-Michalkowski starb am 21.10.1963 in Wien.
Ausstellungen:
1919 Winter-Ausstellung im Wiener Künstlerhaus: „Beethovenhaus in Nussdorf“, „Portal des Palais Liechtenstein am Minoritenplatz“, „Mölkerbastei in Wien; „Blühen der Apfelbaum“ (Glaspalast München. 1921 Künstlerhaus 1921 „Wachauer Hof“, „Rubengasse in Krems“ (Zeichnungen). VBKÖ Ausstellungen: Katalog der XXXVII. Ausstellung der Vereinigung Bildender Künstler Österreichs, Wien. I. Ausstellung der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs. „Die Kunst der Frau“. Wien 1910. Katalog der II. Ausstellung der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs, Hagenbund [September–Oktober 1911]. Wien 1911. Katalog der dritten Ausstellung der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreich. Wien 1912. Katalog der fünften Ausstellung der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs [I. Maysedergasse 2, Jänner–Februar 1914]. 1914 Ausstellung „Vereinigte Künstlerinnen der Wachau“ (1); VII. Ausstellung [I. Maysedergasse 2, 4. Jänner–4. Februar 1917] Wien 1917. Katalog der Kollektivaustellung der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs. Wien 1921. XI. Ausstellung der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs [Wien I., Zedlitzgasse 6, 4. November–2. Dezember 1923]. XII. Jahresausstellung der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs [Hagenbund Januar 1925]. Wien 1925. XIII. Jahresausstellung der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs [Hagenbund Februar 1926]. Wien 1926. XIV. Jahresausstellung der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs [Hagenbund November 1927]. Wien 1927. XV. Jahresausstellung der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs [Glaspalast Burggarten September–Oktober 1929]. Wien 1929. Zwei Jahrhunderte Kunst der Frau in Österreich: Jubiläums Ausstellung der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs [Hagenbund 26.Mai– 9. Juni 1930]. Wien 1930. 25 Jahre Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs: Jubiläums Ausstellung „Heimat und Fremde“ [Hagenbund Oktober–November 1936]. Wien 1936. Zweite Jahresausstellung 1942 der Vereinigung der bildender Künstlerinnen der Reichsgaue der Ostmark [Mit einer Kollektion aus dem Nachlass Prof. Marie Egner Wiener Kunsthalle. 6. Juni bis 12. Juli 1942]. Wien 1942.
Mitglsch.:
Mitglied der Kunstvereine in Mähren und Kärnten, Mitglied des Vereines für christliche Kunst, Vorstandsmitglied (ab 1910) der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs, Vize-Präsidentin 1923 –1928.
Entnommen:
Ilse Korotin (Hg): BiografiA: Lexikon österreichischer Frauen. Wien, u.a. 2016, Megan Brandow-Faller (Österreichische Galerie Belvedere Archiv (Nachlass R. Schmidt), Archiv der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs. L.: Alt-Wiener Kalendar für 1922, S. 164 (Abb. Arbeitszimmer Ebner-Eschenbach), Ankwicz-Kleehoven 1922, 1923, Emödi/Teichl 1937, Fuchs 1972, Kuzmany 1910, 1911, Leisching 1902, Plener 1929, Seligmann 1910, 1910a, 1927, 1930, Singer 1906, Zifferer 1910).
Fußnoten
- Siehe ergänzende Infos bei Emma von Michalkowski