Spuren im öffentlichen Raum von Krems: Gedenktafel am Geburtshaus von Anna Maria Lager (Krems, Dominikanerplatz 5) und Wandgestaltung im Parkhaus Bahnzeile 16

Mutter von Franz Liszt

Biografisches:

Geb. 1788 in Krems

Gest. 1866 in Paris

„Die Mutter des Komponisten und Klaviervirtuosen Franz Liszt, Anna Maria Lager, kam 1788 als neuntes von zehn (!) Kindern des Landwirts und Bäckers Mathias Lager und seiner Frau Franzisca in Krems Haus Nr. 314 zur Welt. Bei ihrer Geburt war der Vater Mathias Lager (dessen Treuzeuge Georg Gerhard Köchel, der Großvater Ludwig Köchels war!) bereits 73. Er verstarb 1796, als Anna Maria gerade erst 8 Jahre alt war. Annas Mutter starb nur ein halbes Jahr später, mit 45 Jahren. Die Vollwaise dürfte nun bei ihren älteren Geschwistern aufgewachsen sein, jedenfalls finden wir Anna ab 1807 bei ihrem älteren Bruder Franz Xaver in Mattersburg. Hier dürfte sie auch als Stubenmädchen ihren späteren Gatten Adam Liszt kennen gelernt haben. Die Heirat des 35jährigen Gutsverwalters des Fürsten Esterhazy, Adam Liszt, mit der 23jährigen Bäckerstochter Anna Maria Lager fand dann am 11. Jänner 1811 in der Pfarrkirche Unterfrauenhaid bei Raiding statt. Dort wurde wenig später Franz Liszt als einziger Sohn des jungen Ehepaars am 22. Oktober geboren. Als aufopfernde Mutter ordnet sich Anna Maria Liszt fortan den ehrgeizigen Karriereplänen von Ehemann und Sohn unter. Nach dem plötzlichen Tod Adam Liszts 1827 zieht die Mutter zum Sohn nach Paris, um dessen beginnende Virtuosen-Karriere fürsorglich zu begleiten. Ihrem ausgeprägten Familiensinn ist es auch zu verdanken, dass sie nach dem Scheitern der Verbindung ihres Sohnes mit der Gräfin Marie d‘Agoult die Erziehung der drei aus dieser Beziehung stammenden Kinder Blandine, Cosima (der späteren zweiten Frau Richard Wagners) und Daniel aufopfernd übernimmt. Maria Anna Liszt stirbt 1866 in Paris, im Haus des Gatten ihrer Enkelin Blandine, Emile Ollivier (des späteren französischen Ministerpräsidenten).“1

Wandgestaltung im Parkhaus Bahnzeile 16:

Foto: M. Scherz, 2017.

 

Quellen und weiterführende Links:

1 http://www.musikinkrems.at/#stationteaser14, abgefragt 11/2018

Bildnachweis Titelbild: Von Wachauer – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=16093035

Anna Maria Lager