Agnes Jama
Pianistin, Komponistin
Geboren am 11.06.1911 in Dürnstein. Ihre Mutter war die in Batavia (Indonesien) geborene Malerin Louise van Raders (1871–1946), ihr Vater der aus Laibach (Ljubliana) gebürtige Maler Matija Jama (1872-1947), einer der wichtigsten slowenischen Vertreter des Impressionismus. Die Eltern hatten sich an einer Münchner Malakademie kennengelernt und dort 1902 geheiratet. Die Familie lebte u.a. in Deutschland und Kroatien. Später zog sie nach Dürnstein, wo Agnes mit ihrem Bruder Matthias (1902–1916) und ihrer Schwester Madeleine (1904–1973) bis zum Alter von vier Jahren aufwuchs. Bedingt durch den Ersten Weltkrieg übersiedelte die Familie 1915 nach Den Haag (NL).
Agnes Jama erhielt eine Klavier- und Kompositionsausbildung und trat ab den 1930er Jahren als Pianistin auf. Sie engagierte sich in Frauenfragen und war Mitglied im Nederlandsche Bond van Vrouwen in Bedrijf en Beroep (Niederländischer Verband der Frauen in Wirtschaft und Beruf) und in der Nederlandsche Vereeniging voor Vrouwenbelangen en Gelijk Staatsburger (Niederländischer Verband für Fraueninteressen und gleichberechtigte Staatsbürgerschaft). Ihre Kompositionen waren von Balkanmusik sowie von Komponisten wie Debussy und Bartok beeinflusst.
In zweiter Ehe ab 1945/46 mit Hans Citroen verheiratet, drei Kinder. Nachdem die Ehe gescheitert war, musste die alleinerziehende Agnes Jama das Einkommen für ihre Familie mit Klavierunterricht aufbessern. Gestorben am 27.09.1993 in Den Haag (NL).
Werke: Sonatine für Klavier, 1942; Suite für Violine und Klavier, 1952; Drei Lieder für Stimme und Klavier nach Gedichten von Jil de la Rie, 1953; Cellosonate, ca. 1957; Vocatio für Mezzosopran, Klarinette und Klavier, 1971; The Complete Musical Works of Agnes Jama (CD), 2008.
(Edith Blaschitz)
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Agnes_Jama[1]
http://resources.huygens.knaw.nl/vrouwenlexicon/lemmata/data/Jama
https://nl.wikipedia.org/wiki/Louise_Jama-van_Raders