Margarete Hruby (auch Hruby-Klein, Klein-Hruby)
Schauspielerin
Geb. am 12.2.1897 als Margarete Klein in Lengenfeld, 1 Tochter des Schauspielerehepaars Elisabeth Hruby (geb. 1871 in Dresden) und Josef Klein (Brünn 1862-Berlin 1927), verheiratet mit dem Schauspieler Manfred Fürst.
1924 war sie am Burgtheater engagiert, wo sie moderne Frauenfiguren verkörperte. Sie habe, so „Die Bühne“ 1926, „als einzige in diesem Burgtheater den modernen Garqonnetyp repräsentiert(..)“.2
Danach ging sie nach Dresden, war 1929/30 an der Tribüne Berlin engagiert und Schauspielerin im Ensemble der Wiener Reinhardt-Tournee, unter anderem Gastspiel am Neuen Deutschen Theater Prag. Sie trat in Stummfilmen und Anfang der 1930er Jahre in frühen Tonfilmen auf. Nahm auch Aufträge für Modeaufnahmen an.
Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme in Deutschland kehrte sie 1934 nach Österreich zurück. Im April 1938 mit ihrem Ehemann zunächst nach Frankreich, dann nach Großbritannien emigriert. In London wirkte Margarete Hruby im März 1940 bei der Eröffnungsveranstaltung der „Kleinen Bühne“ London mit. Am Tag der Premiere der „Kleinen Bühne“ wurde sie verhaftet und anschließend interniert. Emigration in die USA. Da sie nicht mehr als Schauspielerin arbeiten konnte, betrieb sie in Los Angeles einen Hundesalon. Im Juli 1945 Mitwirkung bei kabarettistischen Abenden des „Assistance League Playhouse“. Teilnahme an Veranstaltungen des „Jewish Club of 1933“ und am Wildhire Ebel Theatre. Trat auch als Bildhauerin in Erscheinung. 1955 kehrte das Ehepaar in die BRD zurück, wo Margarete Hruby bis 1961 in einigen Filmen auftrat. Sie starb 1966 in Ottobrunn, Deutschland.
(Edith Blaschitz)
Filmografie:
- 1916: Der Gürtel der Dollarfürstin
- 1916: Die Freundinnen
- 1919: Dr. Steffens seltsamer Fall
- 1920: Richtet nicht
- 1930: Fra Diavolo
- 1931: Haß und Liebe
- 1931: Der junge Aar
- 1931: Der Herzog von Reichstadt
- 1932: Der träumende Mund
- 1933: Was wissen denn Männer
- 1934: Hohe Schule
- 1957: Die große Chance
- 1959: Die schöne Lügnerin
- 1959: Der liebe Augustin
- 1961: Das Riesenrad
Quellen:
Neue Freie Presse, 24.8.1916, S. 13; Wiener Zeitung, 15.4.1924, S. 7; Die Bühne, 1926, H. 108, S. 24; Mein Film, 1936, H. 544, S. 17; Wiener Kurier, 10.9.1946, S. 4; Ilse Korotin (Hg): BiografiA: Lexikon österreichischer Frauen. Wien, u.a. 2016 (L.: Trapp/Mittenzwei 1999); Weniger, Kay: „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben …“: Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945, 2011; http://www.filmportal.de); https://de.wikipedia.org/wiki/Margarete_Hruby; https://dewiki.de/Lexikon/Margarete_Hruby; https://www.imdb.com/name/nm0398672/ https://www.filmportal.de/person/margarete-hruby_59247b2b749e4576a6f98f00a31d08d1.
Modeaufnahmen:
Moderne Welt, 1926, H. 10, 18; Die Bühne, 1926, H. 98, S. 21; Die Bühne, 1927, H. 117, S. 37; Die Bühne, 1937, H. 442, S. 37.
Fußnoten
- Der oft zu lesende Geburtsort Wien ist nicht korrekt.
- Die Bühne, 1928, H. 98, S. 21