Eva Giller
Ordensfrau, Äbtistin

Eva Giller, Ordensfrau aus dem Dominikanerkloster in Tulln, wurde 1599 zur Äbtistin im Kloster Imbach berufen. Wenig später wurde ihr vorgeworfen, sich „der Lust des Fleisches und der Freiheit“ hingegeben zu haben.  Sie wurde 1601 angeklagt, Mutter geworden zu sein – allerdings konnten  keine Beweise erbracht werden. Es wird berichtet, dass sie ihr „liederliches Leben“ auch nach der Untersuchung fortsetzt habe, worauf sie 1606 in Kerkerhaft gesetzt wurde. Hier gestand sie angeblich zweifache Mutterschaft und wurde zu lebenslangem Kerker verurteilt. Nach Intervention von einflussreichen Verwandten wurde sie aus der Kerkerhaft entlassen und konnte zunächst nach Tulln zurückkehren. Später erfolgte der Befehl, sie außer Landes zu bringen.
„Eva war eine der Liebe und dem Putze ergebene Person“, urteilte noch 1882 geringschätzig  der Historiker Theodor Wiedemann in einem Werk über die Geschichte der Reformation und Gegenreformation in der Region.
(Edith Blaschitz)

Quellen:
Chmel, Joseph (Hrsg.): Der österreichische Geschichtsforscher. Wien 1838, Band 1, S. 544f; Wiedemann, Theodor: Geschichte der Reformation und Gegenreformation im Lande unter der Enns. Prag 1882, 3. Band, S. 105.

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