Was uns stark macht. Was uns frei macht. Was uns glücklich macht. Was uns erfolgreich macht.
Erfolg kommt dann, wenn Du tust, was Du liebst.
Für Xhejlan bedeutet es viel berufstätig zu sein. Eigenes Geld zu haben, auf eigenen Beinen zu stehen, mit ihrem Partner auf einer Stufe.
Leicht war es nicht mit 2 kleinen Kindern eine Ausbildung zu machen, viele Stunden in der Schule, dann Zeit verbringen mit den Kindern und wenn die Kinder im Bett sind putzen und kochen. In der Nacht die Hausübungen machen und lernen. Und dann auch noch Praktika. Das geht nur mit der Unterstützung von Freund:innen und der Familie, von Vater, Mutter und Ehemann, die sich um die Kinder kümmern und hinter ihr stehen. Und das ein ganzes Jahr durchhalten. Das war ein Riesenerfolg.
Wie sie so mutig wurde, kann Xhejlan nicht genau sagen, das Selbstbewusstsein kam mit der ersten Tochter im Paket. Auf eine schöne Schwangerschaft folgte eine schöne Geburt. Da fühlte sie sich mit einem Mal stark.
Xhejlan sagt, die war ein eher zurückhaltendes Kind, mit 10 Jahren erst lernte sie die deutsche Sprache. Eine Lehrerin erarbeitete sie mit ihr im Einzelunterricht innerhalb von vier Monaten. Nach Mazedonisch, Albanisch und Englisch schon ihre vierte Sprache.
Ihre Großmutter wäre schon gerne gebildet gewesen, die Armut des Landes machte es aber unmöglich. Im Leben
der Mutter stand die Bildung wie ein unerreichbares Gut im Schaufenster des Kaufhaus des Westens. Von der
Ferne betrachtet und ersehnt.
Sie war schon immer sehr belesen und wissbegierig und wünschte sich für ihre Kinder mehr leistbare
Bildungsgüter.
Für Xhejlan ist Bildung der Schlüssel zu Selbständigkeit und einem guten Leben. Wenn ihre Tochter im
Gymnasium ist, möchte sie mit ihr die deutsche Grammatik nachlernen. Sie möchte auch noch weitere
Ausbildungen machen.
Um etwas zu erreichen.
Etappenweise.
Und obwohl sie mittlerweile besser Deutsch als Albanisch spricht, sind für sie die Bewahrung der
Muttersprache und deren Weitergabe an ihre Kinder selbstverständlich.
Jungen Frauen möchte sie auch noch gerne weitergeben, dass sich eine gute Ausbildung auszahlt, um eine
Arbeit zu machen, die einem etwas bedeutet, Freude macht, sinnvoll ist und gut bezahlt.
Denn ohne Geld ist auch alles nichts.
Meine Tochter
Meine Mama ist stolz auf mich
und ich bin auch stolz auf mich
und auf Dich
Wurscht, des probier i jetzt!
Für Heide bedeutet persönlicher Erfolg ihren ganz eigenen Platz im Leben zu haben.
Der war am Anfang im Apfelbaum. Dieser stand in dem Garten, wo Heide aufgewachsen ist. Hoch oben in der Krone ist sie gesessen und war sich selbst genug.
Einen ganz eigenen Platz hatte sie auch bei ihrer Volksschullehrerin.
Diese hat Heide und ihrer Schulkollegin in Extrastunden neues Wissen vermittelt, hat an sie geglaubt und sie
gefördert.
Da ist sie gerne in die Schule gegangen.
Als ihr Bruder wollte, dass sie Matura macht, hat Heide das nicht interessiert. Sie ging lieber in die Handelsschule mit mechanischen Schreibmaschinen und msdos-Computern und dann nach Wien. Ihr erster Chef nach der Handelsschule war ein Architekt, mit dem sie noch heute befreundet ist. Er hat ihr die Stadt gezeigt und bei ihm konnte sie vieles von dem lernen, das heute noch die Basis für ihren beruflichen Erfolg ist. Daraus ist eine lebenslange Freundschaft geworden.
Nach der Kinderpause hatte sie durch Zufall angefangen als Reinigungskraft zu arbeiten. Das hat sich gut vereinbaren lassen mit den Kindern. Dann erhielt sie die Gelegenheit wieder in einem Planungsbüro zu arbeiten. In der Zwischenzeit waren Computer im Büro selbstverständlich geworden. Als sie, auch wegen der langen Abwesenheit vom Beruf, aber zögerte, sagte ihr Ehemann:
Warum zögerst du noch? Probier es doch aus. Du kannst es sicher schaffen.
Da hatte sie einiges dazuzulernen inklusive nächtlicher Alpträume und etlicher Überstunden.
HALT, des tut mir nicht gut, was ich heut nicht mache, mach ich morgen.
Besonders wichtig war Heide die Frau Apotheker, von ihr fühlte sie sich verstanden und sie ging sehr gerne in ihren viel zu großen Stöckelschuhen herum. Heute trägt sie lieber Boots und Sneakers.
Heide hat selbst eine Tochter. Ihr hat sie mitgegeben, eigene Entscheidungen zu treffen. In Situationen von Verzweiflung und Unsicherheit konnte sie ihr vermitteln, dass es wichtig ist jenen Platz zu suchen und zu finden, der zu einem selbst passt.
Du musst wissen was Du willst.
Für den Anfang reicht es, wenn Du weißt, was Du nicht willst.
Es ist okay es zu nehmen oder es zu lassen.
Großmutter_Matura_Studium_Geld_autonome Frau, die der Zeit geschuldet >
>> Mutter_ Matura_Studium_heiratet und bekommt 3 Töchter_Tod_Scheidung
> einen armen Mann heiratet _ bricht das Studium ab, um ihn zu unterstützen.
>> erhält für die 2 Töchter und sich das Haus und fokussiert sich auf das Feine.
Alexandra wächst in einer gutbürgerlichen Familie auf, gymnasiale Bildung ist
selbstverständlich, Leistung wird erwartet, Autonomie zugestanden.
Sie hat die Möglichkeit verschiedene
Schulen und soziale Lernräume kennenzulernen und selbst zu entscheiden, welchen Weg sie zur Matura gehen
will und auch welches Studium sie absolvieren möchte. Die Großmutter und Mutter haben ihr
vorgelebt, dass
sich Beruf und Kinder in einem selbstbestimmten Leben vereinbaren lassen. Eine erfolgreiche Bildungslaufbahn
wurde dadurch für Alexandra selbstverständlich, der Leistungsdruck, der zwischen den Zeilen
immer
mitschwang, war aushaltbar. Durch die vorgelebte Autonomie der vorherigen Generationen konnte
Alexandra mit
Zuversicht eine Wahl treffen und sich zuerst für eine konservative Schule entscheiden, mit der
Versicherung
im Rücken diese revidieren und später in einer liberalen Oberstufe ihre sozialen Kompetenzen
und Interessen
schärfen und ausbauen.
Das Psychologiestudium als Konsequenz, ungebrochen von finanziellen Problemen hat sie
schließlich
abgeschlossen, mit der Zuversicht, dass sie alles schaffen kann, so wie die vor ihr schon alles
schaffen
konnten.
Man kann die Dinge auch selber gut schaffen, man kann sich auch wohlfühlen mit dem was ist, auf das Feine hinschaun und sich zugestehen, was man braucht.
Für Alexandra war Sport und Wettkampf schon immer wichtig; zuerst war sie Turnerin, dann Florettfechterin. Trainieren konnte sie nur mit Burschen, die Trainer waren Männer, im Wettkampf gefochten hat sie aber gegen andere Mädchen.
Ihre Mutter hat sie zu feministischen Gruppen mitgenommen.
Die Verbalisierung der eigenen Gedanken sowie auch die Reflexion darüber und die Artikulation der eigenen Wünsche und Bedürfnisse, Durchhaltevermögen und Willensstärke, aber auch Solidarität versteht Alexandra als Produkt ihrer vielfältigen Einflüsse der Erwachsenen im familiären bzw. schulischen Umfeld und Peergroup.
Den Familienschatz an Bildungsreichtum und Selbstverständnis gibt sie an ihre Tochter weiter.
Glücklich sein kommt von innen
Wenn Stella Zeit hat – Zeit für sich selbst – dann passiert Entwicklung. In den Momenten, wo es wenig Einfluss von außen gab, haben sich schon einige gute Dinge ergeben. Doch auch das zu hören, was Andere sagen, lesen und reflektieren hilft, um sich selbst neu auszurichten.
Stellas Mutter hat versucht sie zu unterstützen. Sie hat ihr gezeigt wie man als allein erziehende Frau, unabhängig, das eigene Leben organisiert. Nicht immer haben Stella die Bemühungen der Mutter erreicht. Die schulischen Abschlüsse waren eher für sie als für Stella selbst.
Nach der Schule war es für Stella schwierig ihren Weg oder ihre Profession zu finden. Da hat gefehlt, dass
sie ihre Fragen mit jemandem reflektieren kann.
Als ausgebildete Tourismusfachfrau geht sie nach Wien, um Architektur zu studieren. Den Abschluss lässt sie
aus. Sie reist mit ihrem Mann ein Jahr lang nach Asien, um danach eine dreijährige Ausbildung zur
Kinesiologin zu absolvieren. Sie wird Mutter und zieht von Wien nach Krems.
Ungefähr zu dieser Zeit verliert ihr Mann seinen Job. Stella ergreift die sich ihr gebotene Möglichkeit und übernimmt ein Geschäft. Sie wollte einen Job schaffen - für sich und für ihren Mann. In weiterer Folge beeinflusste das Familienleben das Berufsleben und umgekehrt. Stella und ihr Mann wachsen mit den Kindern mit – auch beruflich. Sie steht der Zukunft aufgeschlossen gegenüber und reagiert auf die Entwicklungen ihrer Familie.
Der Teller ist ein Erbstück, der die Unterstützung symbolisiert, die immer da war und die irgendwann in ihre Verantwortung übergeben wurde. Jetzt ist Stella zuständig für diesen Teller und auch für ihr Leben.
Die Anerkennung anderer Menschen gibt Energie. Positives Feedback ist für Stelle ein Erfolg. Das macht sie auch stolz und zeigt ihr, dass einiges richtig ist an dem, was sie tut. Zeitgleich spricht sie den Zweifel an, der notwendig ist, um den Erfolg genießen zu können.
Stella hat den Eindruck, dass Mädchen weniger zugetraut wird als Burschen. Auch in ihrem Geschäft fallen oft
Sätze wie: „Du bist noch zu klein“ oder „Du kannst das nicht“ oder „Das ist nichts für dich“. Stella ertappt
sich selbst dabei und übt sich darin die Stärken der Kinder zu sehen. Mädchen fördert sie, indem sie das
Selbstvertrauen festigt, sie ermutigt und ihnen etwas zutraut.
Für Stella selbst ist es förderlich, wenn sie das Gefühl hat, dass sie akzeptiert wird, wie sie ist. Und
dass jemand da ist, falls sie wirklich Hilfe braucht.
Grundsätzlich ist Stella ein positiver Mensch. Sie denkt sich, dass sie jeden Tag die Möglichkeit hat, ihr
Leben zu ändern, sollte es ihr nicht gefallen. Sie hat noch nicht alles erreicht. Vieles ist noch möglich.
Es braucht die persönliche Entwicklung, um zu spüren, was man will.
Ich suche mich weiter
Adriana ist es richtig wichtig zu betonen, dass sie sich selbst nicht als Kremserin sieht. Sie möchte auf keinen Fall so tun, als ob sie eine wäre. Sie fühlt sich bei diesem Interview unwohl, weil sie den Interviewplatz keiner Kremser Frau wegnehmen will. Ihr ist wichtig, dass ihre Bedenken registriert werden.
Die Art und Weise wie Erfolg in unserer Gesellschaft gesehen wird, ist für Adriana ein Problem. Es ist eine Illusion, die von der Allgemeinheit kreiert wird. Erfolg hört sich für Adriana nach Illustrierten und Hochglanzfotos an. Sie persönlich assoziiert damit eher ruhig sein. Ein Alltagsleben, indem sie sich gut fühlt und das sie genießen kann – in Ruhe, das ist für Adriana Erfolg.
Damit sich Adriana unterstützt fühlt, braucht sie Menschen, die für sie da sind, wenn es ihr nicht gut geht und die mit ihr feiern, wenn es einen Anlass gibt. Außerdem hilft es ihr, wenn ihre Kunstwerke, von Leuten aus demselben Feld, als bedeutungsvoll wahrgenommen werden.
Sie selbst war nie zufrieden mit der Rolle der Frau in der Gesellschaft. Als Kind hatte sie überhaupt keine Lust mit Puppen zu spielen, kleine Häuser zu putzen oder so zu tun, als ob man Essen kocht. Sie kämpfte dafür zeigen zu können, dass Mädchen genauso cool und stark sind wie Jungs.
Die Mutter war nie nur Hausfrau und immer unabhängig. Sie hat immer gearbeitet. Die Frauen in ihrer Familie
unterstützten Adriana in ihren Träumen und in ihren schweren Zeiten. Die Mutter hat an sie geglaubt, sie
ermutigt eine Sprache zu lernen und zu reisen. Bevor sie sich ganz der Kunst verschieb, war Adriana Lehrerin.
Diese Entscheidung war für die Mutter nicht leicht. So sehr wünschte sie sich ein sicheres Einkommen für
ihre Tochter. Das hat viel mit der Anerkennung von Institutionen zu tun, denkt Adriana.
Adrianas Schwester ist sieben Jahre älter und ihr großes Vorbild. Sie hat andere Realitäten in die Familie
gebracht und Adriana eine Welt gezeigt, in der Wissen mehr ist, als eine Prüfung zu bestehen.
Ein ganz konkreter Unterstützungsmoment war für Adriana, als sie sich mit ihrer Mutter getroffen hat, um den
Umzug nach Krems zu besprechen. Die Mutter stieg sehr wütend aus dem Auto, weil sie überzeugt war, dass die
Idee ihrer Tochter verrückt sei. In dem Moment als sie der Tochter gegenüberstand und in deren Augen
blickte, füllten sich die Augen der Mutter mit Tränen und sie sagte: „Oh! Du musst gehen.“
An diesen Moment denkt Adriana, wenn Zweifel hochkommen.
Adriana ist nach ihrer Tante benannt. Von ihr wurde sie getauft. Den Ring, der aus einem großen A besteht, hat ihr die Tante geschenkt. Diese liebte den Ring und durch das Geschenk war es für Adriana, als ob die Tante sie noch mehr lieben würde.
Adriana ist davon überzeugt, dass Liebe die beste Unterstützung ist, die man bekommen kann.
Bleib dir Treu — Sei authentisch
Der rote Faden in der beruflichen Laufbahn von Doris ist die Kommunikation.
Nach der AHS Matura und dem Abiturentenlehrgang an der HAK entstand nach einer ungeplanten Schwangerschaft
der Wunsch, Mutter sein zu können und gleichzeitig einen Beruf auszuüben. Dieser mündet in der
freiberuflichen journalistischen Tätigkeit. Über den Journalismus erschließt sie im Laufe der folgenden
Jahre die Tätigkeitsfelder Kommunikation und PR.
Das Einzige, was sie nach der Schule als Studium wirklich interessiert hat, war Kunstgeschichte. Doch die Jobaussichten zu Beginn der 80er Jahre waren enden wollend. Das Interesse an Kunst hat sie jedoch nicht losgelassen. Neben ihrem Vollzeitjob hat Doris dann das Studium der Kunstgeschichte an der Universität Wien begonnen und abgeschlossen. Dieses Wissen kann sie heute gut nutzen und sich, den für sie spannendsten Themen, Bildung und Kultur, widmen.
Ihre Eltern haben ihr eine positive Lebenseinstellung mitgegeben, viel Freiraum gelassen und die
Entscheidungen der Tochter wohlwollend angenommen. Doris hat gelernt, dass man die schönen Momente im Leben
genießen und jene, die traurig sind, akzeptieren soll.
Doris´ Eltern hatten einen kleinen Weinbaubetrieb. Der Vater arbeitete nebenbei als Buschauffeur, die Mutter
kümmerte sich um die Weingärten. Beide schenkten Doris eine wohlbehütete Kindheit.
Damit sich Doris gefördert fühlt, braucht sie Feedback. Während positives Feedback total motivierend auf sie wirkt, braucht es durchaus auch den kritischen Blick. Dann kann sie die Dinge gut überdenken. Es waren sehr unterschiedliche Momente und viele kleine Schritte, die Doris in ihrem Werdegang weitergebracht haben.
Bewegung ist für Doris total wichtig. Sie ist ihr eine regelmäßige Unterstützung. Hier hat sie die Möglichkeit, in aller Ruhe nachzudenken, Dinge zu reflektieren, Gedanken zu ordnen, Ideen zu spinnen. Die Ruhe beim Laufen, gepaart mit der Bewegung, wirkt auf Doris sehr inspirierend. Daneben sind es die vielen Gespräche, beruflich und privat, die Familie, Kunst, Bücher und Musik, die ihre Seele füllen und den Geist in irgendeiner Form befeuern.
Doris ist experimentierfreudig. Sie mag die Veränderung, den stetigen Wandel. Wenn dabei etwas schiefgeht,
ist ihr das immer noch lieber als in einen Alltagstrott zu geraten. Deshalb geht sie mit offenen Augen und
offenem Geist durch das Leben.
Den Blick nach vorne hat sich Doris von ihrem Vater abgeschaut.
Das Gute erkennen, in Bewegung bleiben, Pflichten wahrnehmen, das Leuchten der Sonne bewahren, Gemeinschaft leben
Wenn Sabine von „erfolgreich Sein“ spricht, dann gehören wohlfühlen und aktiv sein unbedingt dazu. Passivität passt nicht zum Erfolg. Sabine bevorzugt es, sich kleine Ziele zu stecken und diese auch zu erreichen. So macht ihr der Job immer noch Spaß.
In ihrem Leben hat Sabine immer wieder Frauen getroffen die sie gepuscht haben. Die prägenden Lebensmomente sind ihr irgendwie in den Schoß gefallen. Wohl auch deshalb, weil Sabine im Vorhinein nie ein Problem gesehen hat. Die Bewältigung der Aufgabe war das Ziel. Erst im Nachhinein – da ist sie froh, dass man vorher nicht alles weiß.
Wenn man geliebt wird und das auch gespürt hat, dann verfügt man über eine gute Basis. Sabines Mutter starb als sie zwei Jahre alt war und ihr Papa, der Bruder, die Oma, die Tanten und Onkel haben sich mit allen Kräften darum bemüht die Mutterliebe zu ersetzen. Zuhause wurde von ihr eine aktive Beteiligung an den Aufgaben gefordert. Die Mischung aus Liebe und Pflichtbewusstsein haben ihr gut getan und eine förderliche Basis für ihren weiteren Lebensweg gelegt.
Sabine hatte zwei Mamas und beide waren voll berufstätig. Das hat sie geprägt. Sie ist mit dem Selbstverständnis aufgewachsen arbeiten zu gehen. Ihrer Meinung nach brauchen Mädchen Zutrauen. In erster Linie von außen. Dann gelingt das Zutrauen in sich selbst auch leichter. Jugendliche muss man ausprobieren lassen. Natürlich mit der Konsequenz, dass etwas passieren kann.
Sabine schätzt die Lebenserfahrung. Man gewinnt dazu.
Die Uhr, am liebsten eine Sonnenuhr, ist für Sabine ein wichtiges Symbol. Sie hat sich in ihrem Leben die
Zeit immer gut einteilen müssen.
Wenn Sabine nachdenken oder loslassen will, wenn sie sich in Stresssituationen beruhigen möchte oder nach
neuen Ideen sucht, geht sie laufen. Ein Paar Turnschuhe hat sie immer dabei. Daneben sind es die Feste und
die Gemeinschaft, die ihr so gut tun. Schon als Kind war sie immer unterwegs und gerne mit Freunden
zusammen.
Als sie elf oder zwölf Jahre alt war, hat ihr der Opa eine Kette mit einem kleinen Kreuz geschenkt. Immer
wenn Sabine etwas Schwieriges vorhat, zum Beispiel eine große Berg- oder Motorradtour, aber auch beim
Skifahren oder Snowboarden, begleitet sie die Kette.
Für ihre Umgebung war Sabine immer der Sonnenschein. Wenn man etwas oft hört, dann wirkt das in einem. Wohl
deshalb fühlt sich Sabine in dunklen Räumen nicht wohl. Sie braucht die Sonne zum Leben wie die Luft zum
Atmen.
Weiter so!
Susana möchte so leben, dass sie am Abend eines Tages, wenn Sie sich in den Spiegel schaut, sagen kann: „Wow, das war ein guter Tag! Das hast du gut gemacht!“ Sie wollte und will sich weiterentwickeln, Mensch werden, aufgesetzt auf den Werten einer Erziehung der Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen, der Fairness zwischen den Menschen.
Selbst denken, die Eigenverantwortung in den täglichen Entscheidungen zwischen: „Das ist gut, das ist nicht so gut, das ist weniger gut.“ und das eigene Leben gestalten, nachdem man aus der Obhut der Eltern entwachsen ist.
Eine erfolgreiche Schulbildung war keine Selbstverständlichkeit. Die allgemeine wirtschaftliche Situation und die familiäre Situation standen einer förderlichen Schulbildung entgegen, aber sie wollte unbedingt in die Schule gehen. Ihr Vater sagte ihr und den 7 Geschwistern, dass Bildung das wichtigste sei. Das beste Erbe, das er geben könne, das niemand mehr nehmen kann. Und Susana lernte viele Fertigkeiten und Berufe. Ihre Motivation kam stets aus ihr heraus und hieß gut mit sich selbst, mit dem eigenen Leben umgehen. Auf sich selbst aufpassen.
Kein Vorbild, keine Unterstützer. Die Strenge und Disziplin zu sich selbst kam von dem Umstand, dass die Mutter Susanas Scheitern erwartete und diesen Gefallen wollte sie ihr nicht machen. Der Vater finanzierte die Ausbildungen der 8 Kinder.
Susana glaubt an die Menschen. Alle wollen leben. Das gibt ihr Kraft.
Burschen und Mädchen sind gleich geboren und müssen darin gefördert werden, dass sie gleichwertig sind. Mädchen sollen sich nicht patriarchalen Strukturen unterwerfen und das Zutrauen haben, Heldinnen in ihrem Leben zu sein. Burschen hingegen brauchen nicht immer Helden sein und brauchen nicht die Alleinversorger der Familie zu sein. Susana sieht hier den Auftrag bei der Politik, Strukturen zur Verfügung zu stellen, dass Männer und Frauen gleichberechtigt leben können.
An weniger erfolgreichen, an düsteren Tagen hat Susana gelernt sich zu entschuldigen. Sie kann Fehler eingestehen. Und sie verzeiht anderen.
Die Symbole für ihren Lebenserfolg sind Licht und Wasser
Licht erhellt den Weg, wohin ich gehen soll und gibt Energie.
Wasser ist lebensnotwendig, es ist klar und nachgiebig.
Was wir uns trauen macht uns aus
Eine Mischung aus der Außenwelt und der Art und Weise wie sie selbst gerade tut, ergibt, wie sich Margit in dieser Welt fühlt. Im Prinzip ist sie für sich selbst verantwortlich. Wenn es ihr ganz schlecht geht, hilft ihr monotone Arbeit. Möbel abhobeln. Das reinigt das Hirn und lenkt ab.
Dass sie in der Freizeit die Hängematte genießen kann, ist für Margit ein Erfolg. Privat und beruflich hat
sie nie getrennt; Ein Jammern über die 60 Wochenstunden nicht gekannt.
Egal was sie macht, sie will es gut machen und folgt dabei ihrem Anspruch, es noch besser auszuführen. Das
löst manchmal Unbehagen aus. Wenn sie ihre Taten mit Gelassenheit genießen könnte, das wäre wirklich Erfolg.
Ihre Mutter war Fleischhackerin im Waldviertel und hat Margit den Geschäftssinn mitgegeben. Die Wirtin Godltant, hat ihre Sorgen in die Gulaschrein und das Sauerkraut gerührt. Trotzdem ist sie am nächsten Morgen um sechs Uhr aufgestanden und hat den Saal gewischt. Dort, unterm Wurlizer und hinter der Schank, hat sie die Wirtshausluft eingesogen und sich den Ehrgeiz der Godltant eingepackt.
Margit fühlt ihre Ahninnen in ihrem Rücken und ist ihnen dankbar für all das, was sie aufgebaut haben. Fragen der Emanzipation haben sich meist nicht gestellt. Es ging um die Zusammenarbeit.
Vielleicht hätte sie ihre anderen Talente mehr pflegen können, wäre sie dem Lehrberuf nachgegangen. Doch darüber macht sie sich keine Gedanken. Weil das Wirtshaus, das wollte sie wissen, ob´s geht.
In ihrem geheimen und versteckten Leben spielt Margit mit Worten. Frauen vergangener und aktueller Zeiten
sind ihr ein Vorbild. Ihre Mentorinnen wählt sie sich ganz bewusst aus. Bei dieser Arbeit ist sie
schüchtern. Vermutlich, weil sie viel Inneres preisgibt.
Doch aktuell wird sie immer aufmerksamer, wenn sich Möglichkeiten ergeben, ihre Texte in der Öffentlichkeit
zu präsentieren. So manchen Erfolg konnte sie durch diesen Mut schon erleben. Dann fühlt sie sich, als ob
sie schweben würde.
Die Brotdose vereint Margits Wirtinnendasein mit ihrer Zettelliebe.
Ein jahrelanger Wegbegleiter ist für Margit das Gedicht von Emerenz Meier (1874 - 1928). Eine Wirtin, Dichterin und Kommunistin. Sie zitiert es frei heraus. Denn es spricht ihr so aus der Seele.
„Hätte Goethe Suppen salzen, Knödel schmalzen,
Schiller Pfannen waschen müssen,
Heine nähen was er verrissen,
Stuben scheuern, Wanzen morden,
diese Herren, alle, wären keine großen Dichter worden.“
Regen
Clara wird schon als Kind als geistig rege bezeichnet, sie gilt als klug.
Es ist Clara sehr bewusst, dass sie als Frau aufwächst. Das Frau-sein verbindet sie auch mit unangenehmen Erlebnissen. Sie denkt, dass ihre Sozialisation als Mann anders wäre. Clara fühlt, dass sie sexualisiert wird, seit sie 10 ist und ist diese Existenz leid … dieses sexualisiert werden und herabgesehen werden. Dass Andere ihr das Gefühl geben unsicher zu sein und niemand etwas dagegen sagt. Sich daran weiden, dass sie sich unsicher fühlt, weil Leute denken, dass es lustig ist, und zwar einfach, weil sie es können.
Clara ist sich sicher, dass Kinder vor allem Wärme, Anerkennung, Disziplin, Freiheit, die Würdigung ihrer individuellen Gedanken und Gefühle und einen Ausgleich der männlichen und weiblichen Anteile durch mehrere Bezugspersonen brauchen.
Clara lebt in dem Bewusstsein, dass sie als Frau noch vor einigen Jahren von politischen Entscheidungsprozessen ausgeschlossen gewesen wäre und dass Frauen in vielen Teilen der Welt noch heute nicht autonom sind.
Sie weiß, dass sie zielstrebig ist.
Vor 50 Jahren hätte ich nicht die Möglichkeit gehabt zielstrebig zu sein.
Clara fühlt sich nachgiebig und sensibel.
Es ist gut sensibel zu sein, aber wenn man als Frau sensibel ist in einem Umfeld, in dem man als Frau
benachteiligt, wird ist es nicht gut sensibel zu sein und nachgiebig und sich zu fügen.
Die klassisch als weiblich bezeichneten Eigenschaften werden als nicht so wertvoll angesehen wie die als klassisch männlich definierten Rollen. Davon sind auch Männer betroffen, die nicht dem männlichen Idealbild entsprechen.
Clara fordert Respekt für das Weibliche, für Zartheit, Langsamkeit, Geduld. Sie fordert Raum für die Verteidigung des Weiblichen, Raum für Stille.
Man muss sich immer selbst Platz schaffen. Lehrer:innen, Großeltern und Eltern geben mir den Platz und die Ruhe, die ich brauche.
Zuerst schauen, ob es mir gut geht, auf mich schaun, nur für mich da sein.
Es braucht mich niemand, aber ich brauche mich.
Ich tue, was mir gut tut und folge meinen Inspirationen.
Ich nehme mir den Platz für mich selbst, einfach nur für die Existenz.
Rhytm is it: Das Vergängliche hat seinen Reiz
Agnes denkt: Agnes spürt große Begeisterung: die Kindheit: vielfältige Materialien:
in rosa Pampers-Schachteln: Plastilin + Freiheit, Karton, Becher, Klebstoff + Scheren, schneiden in Stoffe,
Flies, Farben + Papier, Formen malen, Farben formen.
Das Gefühl in die Haut der Eltern zu schlüpfen, wenn sie deren alte T-Shirts als Schutzkleidung anzog, gibt ihr noch heute Sicherheit und Geborgenheit.
Für Agnes ist es sehr wichtig selbst zu entscheiden was für sie möglich ist.
Durch eine chronische Erkrankung musste sie mit Unterstützung von Trainer:innen eine für sie geeignete
Arbeitsstelle finden. Im Arbeitstraining lernte sie Hemden zu bügeln, sie durfte dort auch für ihre
Kolleg:innen kochen. Für Agnes ist auch das alltägliche Arbeiten Kunst. Sie sagt, weil wir Menschen sind,
können wir unser Tun transzendieren. Wenn wir Erdbeeren im Wald sammeln, können wir diese zu Marmelade
verarbeiten und das entspricht ihrer Auffassung nach, einem künstlerischen Akt.
Man merkt, dass Agnes bevor sie krank wurde im Gymnasium war. Sie ist eine kluge und reflektierte Frau. Sie hat auch sehr gebildete Eltern, die sie trotz ihrer Behinderung immer weiter gefördert haben. Gemeinsam haben sie nach Wegen gesucht, die gangbar sind und Agnes nicht überfordern.
Agnes meint, Frauen und Mädchen sollten mehr kooperieren und sich gegenseitig noch besser unterstützen. Sie hat erfahren, dass durch Zusammenarbeit mehr möglich ist. Es ist bereichernd, wenn wir uns bei der Kinderbetreuung, beim Wäsche waschen, beim Bügeln, beim Kochen und bei vielen anderen Tätigkeiten zusammen reden und dadurch Ressourcen sparen. Agnes bringt diesen traditionell weiblichen Skills eine hohe Achtung entgegen. Sie schätzt Handarbeit und den menschlichen Kontakt, den sie auch im ehrenamtlichen Musizieren mit alten Menschen findet.
Agnes mag es nicht, wenn Sprache unsensibel ist. Wenn im Rezept steht „man“ nehme, fühlt sie sich als Frau nicht respektiert.
Er-folg bedeutet Sie-folg = weiter gehen
Die Ziele ändern sich
mit den Jahreszeiten des Lebens
im Sommer ist kein Schnee
Im Winter ist kein Badewetter
Da muss frau sich anpassen