Rosa Holzer (später: Knorr)
Hausfrau, NS-Widerstand

Geb. als Rosa Bankl 1902 in Weißenbach an der Triesting, verh. mit Gustav Holzer, Sohn Gustav Holzer (geb. 1924 in Weißenbach). Rosa Holzer war seit 1931 verwitwet und lebte mit ihrem Sohn von der Hinterbliebenenrente der Österreichischen Bundesbahn.  Seit 1932 lebte sie in Krems, nach 1934 spendete sie für die „Rote Hilfe“, eine illegale Hilfsorganisation für die Familien von inhaftierten Kommunist_innen und Sozialdemokrat_innen.1 1941 wurde sie wegen  „Vorbereitung zum Hochverrat“ am 14. März 1941 gemeinsam mit Franz Zeller, Johann Hoffmann, Adolf und Anna Schwarz verhaftet. Einen Tag später wurde auch ihr Sohn, zu diesem Zeitpunkt Installateurslehrling, verhaftet. 2 1942 zu 12 Jahren Haft verurteilt. Rosa Holzer wurde beschuldigt, ihre Wohnung (Linke Kremszeile 128)seit Sommer/Herbst 1940 über Vermittlung von Johann Hoffmann die für illegale Treffen der kommunistischen Widerstandgruppe um Johann Hoffmann, Ferdinand Strasser, Franz Zeller zur Verfügung gestellt, verbotene Literatur gelesen bzw. weitergegeben und für die „Rote Hilfe“ gespendet zu haben. Rosa Holzer wurde wegen Hochverrats zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt (ein Jahr und acht Monate Untersuchungshaft wurden angerechnet).3 Adolf Schwarz wurde zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt, Gustav Holzer freigesprochen.4 Franz Zeller, Ferdinand Strasser und Johann Hoffmann wurden hingerichtet. Rosa Holzer wurde nach Haftaufenthalten in St. Pölten, Wien und im Gefängnis des Kreisgerichtes Krems  in das Frauenzuchthaus Aichach in Oberbayern überstellt und war dort bis 29. April 1945 inhaftiert. Nach ihrer Rückkehr nach Krems war sie beim Magistrat Krems angestellt. 1949 reichte sie einen Antrag auf Erlangung eines Opferfürsorgeausweises ein, 1952 beantragte sie Haftentschädigung, dem Antrag wurde stattgegeben.  1953 Heirat mit Ludwig Knorr, der 1956 tödlich verunglückt. Rosa Knorr beantragte eine weitere Haftentschädigung, die ihr 1962 zuerkannt wird. 5
(Edith Blaschitz)

Quellen:
Streibel, Robert: Der lange Weg zur Befreiung (Sondernummer „Kremser Nachrichten“, Hrsg. KPÖ Krems, 1985), S. 21, 50; Opferfürsorgeakt Rosa Knorr (Niederösterreichisches Landesarchiv); Tagesrapporte der Gestapo Wien. Wien: de Gruyter 2009 (Online); Urteil des 7. Senates des Oberlandesgerichtes Wien vom 2.12.1942 gegen Adolf Schwarz, Rosa Holzer und Gustav Holzer (Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes: DÖW 1509).

 

Rosa Holzer

Fußnoten

  1. Opferfürsorgeakt Rosa Knorr
  2. Gestapo Tagesrapport, 19.-20.3.1941; Streibel, 1985, S. 21.
  3. Urteil Oberlandesgericht Wien, 2.12.1942
  4. Ebda.
  5. Opferfürsorgeakt Rosa Knorr
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