Maria „Mitzi“ Nahmer
Motorradpionierin, Geschäftsfrau
Maria „Mitzi“ Nahmer wurde 1892 in Langenlois geboren. Mitzi Nahmer wurde eine leidenschaftliche Motorradfahrerin. Frauen, die selbst Kraftfahrzeuge lenkten, waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch selten. Erst 1915 legte die erste Frau in Österreich eine Kraftfahrzeuglenkerprüfung ab. Mitzi Nahmer setzte sich in einer sehr frühen Zeit über „klassische“ Geschlechterrollen hinweg. Sie war eine der ersten Frauen in Österreich, die an Motorradrennen teilnahm. Auf einem BMW-Motorrad startete sie in den 1920er Jahren bei Bahn-, Berg- und Straßenrennen. Das Durchbrechen gesellschaftlicher Konventionen war in einer ländlich und traditionell geprägten Umgebung wie dem Kremser Umland noch bemerkenswerter als in einer städtischen Umgebung, in der gesellschaftlicher Wandel schneller akzeptiert wird. Auch beruflich widmete sich Mitzi Nahmer ihrer Leidenschaft für Kraftfahrzeuge. Gemeinsam mit ihrem Bruder Alfred gründete sie eine Kraftfahrzeugwerkstätte in Krems, die allerdings unter dem Namen des Bruders geführt wurde. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Betriebsgebäude durch einen Bombenangriff vollständig zerstört.
Die Geschwister mussten den Betrieb wiederaufbauen. Nach dem Tod ihres Bruders führte Mitzi Nahmer den Betrieb alleine weiter. Sie war als Motorradbegeisterte eine sehr sichtbare und bekannte Person in Krems. Bis ins hohe Alter war sie in ihrer schwarzen Lederkleidung auf dem Motorrad unterwegs. Mitzi Nahmer starb 1979 in Amstetten.
(Edith Blaschitz)
„Es war einfach super wenn die Dame mit da Maschin daherkam!! Auch am Seiberer, Weißenkirchen oft gesehen als Junger und ihre Lederbekleidung war einmalig.“ (Erinnerung Hannes G., Facebook, März 2020)
Quellen:
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