Katharina Schmölzer
Tabakarbeiterin, Gemeinderätin

Geboren am 6. August 1884 als Tochter des Maurers Josef Schmidt und seiner Frau Maria (geb. Soufal) im damals vorwiegend deutschsprachigen Dürre (Mähren, heute: Suchá, Tschechien), Schwester Elisabeth, Bruder Mathias. Sie übersiedelte 1902 nach Stein an der Donau und begann 1905 in der Steiner Tabakfabrik zu arbeiten. 1909 heiratete sie in Stein den Justizwachebeamten Leopold Schmölzer (geb. 1881 in Mannswörth-gest. 1961 in Haag). Drei Kinder, eines davon außerehelich, starben kurz nach der Geburt, weitere Kinder:  Friedrich (1910-1983), Cornelia (1913-2007) und Leopoldine (1916-1990).
Katharina  Schmölzer engagierte sich in der Sozialdemokratischen Partei und war in Stein mehrere Jahre als Gemeinderätin tätig. Im März 1938, den Tagen nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich, wurde sie von nationalsozialistischen Sympathisanten gemeinsam mit anderen auf einen Viehtransporter geladen und dem öffentlichen Gespött ausgesetzt. Nicht klar ist, ob sie aufgrund ihrer politischen Aktivitäten aus der Tabakfabrik entlassen wurde. Jedenfalls arbeitete sie zwischen Juni und September 1940 in einem Gasthaus als Küchenhilfe, danach war sie Hausfrau in Stein.
Katharina Schmölzer starb am 24. Mai 1969 in Amstetten und wurde in Stein beerdigt.
(Trude Batelka, Peter Schmölzer)

Quellen: Sammlung Trude Batelka/Peter Schmölzer, Trauungsbuch Stein an der Donau, 1909; Streibel, Robert: Die Stadt Krems im Dritten Reich. Alltagschronik 1938-1945. Wien 1993, S. 20.

[Foto: Katharina Schmölzer mit Mitglieder des Gemeinderats, 1928]

 

 

Katharina Schmölzer
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